Caritas Sprachpaten unterstützen Integration
Sie üben mit ihren Schützlingen Deutsch im praktischen Alltagsgespräch ein. Sie erklären und begleiten ihre „Sprachpatenkinder“ zu Ämtern und Institutionen. Sie gehen gemeinsam in den Zoo, in die Bücherei, ins Kino oder machen auch nur einmal einen Spiele Nachmittag und sie erzählen sich gegenseitig aus ihrem alltäglichen Leben.
„Die ehrenamtlichen Sprachpaten des Caritas Migrationsdienstes sind inzwischen nicht mehr wegzudenken aus unserer Arbeit“, betont Caritasdirektor Michael Groß bei dem jährlichen Erfahrungsaustausch der Ehrenamtlichen im Haus der Caritas.
Im letzten Jahr haben 41 ehrenamtliche Helfer über 100 Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus 25 Nationen bei schulischen und privaten Fragen unterstützt und begleitet.
Die Flüchtlinge kommen unter anderem aus Syrien, Bangladesch, Iran, Irak und Afghanistan, aber auch Migranten aus Rumänien, Bulgarien, Russland oder Polen kommen hier an.
"Wir möchten den Migranten helfen, sich schneller zu integrieren und dafür ist es besonders wichtig, dass sie unsere Sprache lernen und unsere Gesellschaft besser kennenlernen", erläutert Dr. Pia Braul. Derzeit kommen 54 ehrenamtliche Sprachpaten regelmäßig in das Haus der Caritas, um Zugewanderte und Flüchtlinge zu unterstützen, vor allem beim Erlernen der deutschen Sprache.
Sie üben mit ihren Schützlingen Deutsch im praktischen Alltagsgespräch ein, erklären und begleiten ihre „Sprachpatenkinder“ in Vereine, auf Elternabende in der Schule oder mal zum Umtausch bei einem Fehleinkauf. Sie gehen gemeinsam in den Zoo, in die Bücherei, ins Kino oder machen auch nur einmal einen Spiele Nachmittag. Sie erzählen aus ihrem alltäglichen Leben. Fast "nebenbei" wird ihnen so die deutsche Sprache und Kultur näher gebracht.
"Die Kinder sitzen im Unterricht und verstehen kein Wort", beschreibt Sozialarbeiterin Angela Di Pietrantonio, die in der Flüchtlingsarbeit tätig ist. Das ist das größte Problem der Migrantenkinder und ihrer Eltern. Gerade hier können unsere Sprachpaten schnell und unkompliziert durch ihr Engagement die Kinder wirksam unterstützen. „Die ehrenamtlichen Sprachpaten helfen bei den Hausaufgaben, machen Sprachübungen, spielen „Mensch ärger dich nicht“ oder lesen eine Geschichte vor. Sie erkennen die Talente ihrer Schützlinge und fördern diese Fähigkeiten. Durch eine Fülle von passgenauen Hilfen und Angeboten wird nicht nur die sprachliche, sondern auch die soziale und schulische Integration verbessert“, betont Dr. Pia Braul, die das Projekt der Sprachpaten zusammen mit ihrer Kollegin Di Pietrantonio und Rudolf Bard beim Saarbrücker Caritasverband begleitet und koordiniert.
Neu beim Migrationsdienst des Caritasverbandes für Saarbrücken und Umgebung e.V. ist das ehrenamtliche „Multiplikatorenprojekt“ im Flüchtlingsbereich. Dieses hat sich aus dem Bedarf der letzten Jahre ergeben.
Eine der Multiplikatoren ist Lyla Hajymohamad, die selbst als Flüchtlingskind vor einigen Jahren nach Deutschland kam. Sie kennt aus eigenem Erleben die Ängste, Nöte und Probleme, die man am Anfang hat, wenn man neu in einem fremden Land ist. Deshalb hat sie sich bei der Caritas gemeldet, um Menschen beim Start in ihrer neuen Heimat zu unterstützen. Auch andere junge Flüchtlinge – vor allem aus Syrien- mit relativ guten Sprachkenntnissen haben sich gemeldet, um ihren Landsleuten zu helfen. Sie wurden von den hauptamtlichen Mitarbeitern des Caritas Migrationsdienstes geschult, um als sogenannte „Multiplikatoren“ andere junge Flüchtlinge „auszubilden“, damit diese ebenfalls andere Migranten bei ihren ersten Wegen in Deutschland unterstützen können. Sie sprechen die Muttersprache und kennen die Probleme und Fallstricke genau und wissen was Ihren Landsleuten beim Zurechtfinden in der „neuen“ Heimat hilfreich ist.
Das Jahresprogramm 2015 für die Sprachpaten ist vielfältig. Neben zahlreichen Schulungen zu ausgewählten Themen wie Aufenthaltsrecht, Deutsch als Fremdsprache u.v.a. werden Exkursionen wie interreligiöse Spaziergänge, gemeinsame Wanderungen und Länderabende zu verschiedenen Herkunftsländern und ein Internationales Café in diesem Jahr angeboten.
Es gibt vielfältige Möglichkeiten sich zu engagieren und Migranten die Integration in ihrer neuen Heimat zu erleichtern. Zum Beispiel als Sprachpate: Hier können sie Kindern von Migranten bei den Hausaufgaben unterstützen, oder sie können als Integrationshelfer einer Familie bei Fragen des täglichen Lebens hilfreich zur Seite stehen. Das ist leichter als Sie denken! Die Mitarbeiter des Caritasverbandes informieren Sie gerne über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und bereiten Sie auch auf diese Aufgabe vor. Selbstverständlich werden Sie später bei ihrem Einsatz nicht alleine gelassen und in vielfältiger Weise unterstützt.
Wenn Sie Zeit und Interesse haben sich zu engagieren, sind Sie eingeladen sich bei der Saarbrücker Caritas zu melden: Kontaktpersonen sind Dr. Pia Braul, Angela Di Pietrantonio und Rudolf Bard im Haus der Caritas, Johannisstraße 2, Telefon 0681-30 90 635