Peter Gillo bescheinigte dem Jubiläumskarteninhaber, seine beruflichen und pädagogischen Fähigkeiten in vorbildlicher Weise in seinem ehrenamtlichen Engagement mit Migranten einzubringen: „Willi Dittgen eröffnet seit Jahren neuen Mitbürgern neue Perspektiven. Er unterstützt junge Erwachsene Migranten beim Erreichen eines Schul- oder Bildungsabschlusses, er übt mit ihnen in Konversationskursen die deutsche Sprache ein und vermittelt ihnen zudem wichtiges Alltagswissen sowie Kenntnisse zu gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Themen.“
Die 37-jährige Hanan Sayhi aus Marokko ist eines von Willi Dittgens „Patenkindern“ und bedankte sich im Rahmen der Ehrung bei ihrem „Sprachpaten“, der sie maßgeblich dabei unterstützt hatte, den Hauptschulabschluss zu schaffen. Aktuell macht Hanan Sayhi eine Ausbildung zur Zahnarzthelferin.
Seit 2003 gibt es im Migrationsdienst des Caritasverbandes Menschen, die sich ehrenamtlich als Sprachpaten engagieren. Derzeit sind es 55 Sprachpaten, die sich in der Regel einmal wöchentlich mit ihren Sprachpatenkindern - Kinder, Jugendliche und Erwachsene - in den Räumen der Caritas treffen. Ihr Ziel ist es, die Migranten bei ihrer Integration zu unterstützen, in dem sie mit ihnen Deutsch lernen und auch Alltagswissen vermitteln. Dabei gibt es den „typischen Paten“ nicht, sagt Dr. Pia Braul die verantwortlich für die Sprachpaten des Migrationsdienstes der Caritas ist.
Es engagieren sich Schüler, Studierende, Berufstätige und Rentner – darunter Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Während der Patenschaft werden die ehrenamtlichen Sprachpaten von den hauptamtlichen Mitarbeitern des Migrationsdienstes begleitet. Der Caritasverband Saarbrücken bietet in seinem Jahresprogramm regelmäßig Fortbildungen an, veranstaltet ein jährliches Fest zusammen mit den „Sprachpatenkindern“ (Cafe International) sowie interessante Exkursionen. Anerkennung kommt auch von den Patenkindern selbst. Das Sprachpatenkonzept ist eine klassischen „Win-win-Situation,“ sagt Dr. Braul „ so eröffnet das Engagement die Chance sich über unterschiedliche Lebensweisen und Kulturen auszutauschen, andere Perspektiven kennenzulernen und Gemeinsamkeiten zu entdecken und manchmal erwachsen daraus auch Freundschaften“.
Die saarländische Ehrenamtskarte wurde in Kooperation mit der saarländischen Landesregierung zum 1. Januar 2014 auch im Regionalverband Saarbrücken eingeführt. Sie versteht sich als besondere Form der Anerkennung des Ehrenamtes und als Dankeschön gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern. Die Ehrenamtskarte kann nur erhalten, wer sich seit mindesten fünf Jahren mindestens 250 Stunden im Jahr ehrenamtlich engagiert und für sein Engagement kein regelmäßiges Entgelt oder Honorar erhält. Die Karteninhaber erhalten attraktive Vergünstigungen bei zahlreichen öffentlichen und privaten Einrichtungen im gesamten Saarland. Der Antrag auf Vergabe der Ehrenamtskarte kann auch im Internet heruntergeladen werden. Infos unter www.ehrenamt.saarland.de und www.regionalverband-saarbruecken.de/Ehrenamtskarte