„Heute sind hier im Wald aber viele Schwererziehbare unterwegs!“ stellte eine unbekannte und genervte Joggerin am vergangenen Sonntag im Riegelsberger Wald fest. In der Regel begegnen der Sportlerin im Wald sonntags nämlich nur Wenige. Und jetzt kamen ihr weit über 200 Jugendliche entgegen. Sie nahmen im Rahmen der Firmvorbereitung an einem Solidaritätsmarsch über 10 Kilometer teil, der von der Jugendstelle im Dekanat Völklingen unter dem Motto „Auf der Flucht? - Wir spenden!“ organisiert wurde.
Die jungen Menschen stammen aus den drei Pfarrengemeinschaften Riegelsberg-Köllerbach, Warndt und Püttlingen. Im Vorfeld der Aktion hatten sich die Jugendlichen Sponsoren gesucht, die ihnen für jeden gelaufenen Kilometer einen Betrag spendeten. Als Spender hatten sie viele Verwandte, Lehrer, Nachbarn und Freunde angesprochen und überzeugt, ihr Engagement durch eine Spende zu unterstützen. Sie selber brachten ihre Solidarität durch einen 10 km Marsch zum Ausdruck, mit dem sie bewiesen, dass sie sich für die Probleme anderer Menschen interessieren und sie unterstützen wollen.
Das Ganze begann mit einem Jugendgottesdienst in der Pfarrkirche St. Matthias in Riegelsberg. Selina Altmeyer (20) und Isabell Koch (21), die beide als Firmbegleiterinnen bei der Aktion mitmachten, brachten in einem Anspiel auf den Punkt, warum dieses Projekt stattfand:
„Millionen Menschen müssen flüchten. Manche kommen bis zu uns ins Saarland. Zu Hause bei ihnen ist Krieg. Wir wollen ihnen helfen. Wir wissen nicht genau wie. Aber wir wollen solidarisch sein. Und denen Geld geben, die wissen wie man hilft. Deshalb: unser Solidaritätsmarsch über 10 km! Wir laufen, andere spenden!“
Über 5.500 Euro wurden gesammelt und können dem Migrationsdienst des Caritasverbandes zur Verfügung gestellt werden. Er unterstützt Flüchtlinge, die aufgrund von Verfolgung, Terror oder Krieg ihr Heimatland verlassen mussten.
Yasmin Hahn (21) von der Vorbereitungsgruppe war stolz, dass so viel Geld zusammenkam und Ende alle zufrieden mit ihrer Leistung waren, denn „es war für die Jugendlichen gar nicht so leicht, Spender anzusprechen und zu begeistern. Nicht alle sind bei Spendensammeln offen empfangen worden. Aber auch dies gehört zu einen solchen Aktion einfach dazu!“ Und Valentina Scherer (20) vom Team meint noch: „Es war ein hartes Stück Arbeit, die Jugendlichen zum Wandern zu motivieren. Deshalb ein dickes Lob an alle Jugendlichen und auch an alle Sponsoren, die dazu beigetragen, dass die Welt ein bisschen besser werden kann.“