Saarbrücken: Auf außerordentlich große Resonanz stieß die Fachtagung "Kindeswohlgefärdung erkennen und einschätzen" in der Katholischen Familienbildungsstätte, die vom Caritasverband für Saarbrücken und Umgebung e.V. für Mitarbeiter und Ehrenamtliche in den verschiedenen Diensten angeboten wurde.
Vorträge der renommierten Referentin Frau Birgit Lattschar sowie ein Erfahrungsaustausch in Workshops standen dabei im Mittelpunkt. Mehr als 50 ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Caritasverbandes, Fachleute aus der Jugend- wie Gesundheitshilfe des Caritasverbandes, hatten sich mit dem Thema "Kinderschutz" auseinandergesetzt.
Hauptthema der Veranstaltung war die Missbrauchsprävention und der achtsame Umgang gegenüber Kindern, Jugendlichen und Schutzbefohlenen. "Unser Bemühen für Familie verfolgt das Ziel, positive Lebensbedingungen vor allem für Kinder und Jugendliche zu schaffen", betonte Caritasdirektor Michael Groß bei der Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Daher müssen Familien in kritischen und belastenden Situationen frühzeitig Hilfen zukommen, um Überforderungssituationen der Eltern entgegenzuwirken und Gefährdungen für Kinder abzuwenden. "Hierzu sind alle aufgerufen, die in der Arbeit mit Familien und Kindern, der Jugendhilfe und der psychosozialen Beratung tätig sind", unterstrich Groß.
"Je sensibler Fachkräfte des Caritasverbandes in Kooperation mit anderen Institutionen für problematische Entwicklungen sind und je offener problematische Verläufe angesprochen werden können, desto eher können Schäden verhindert werden", betonte die Referentin des Tages Frau Birgit Lattschar. Kommt es trotz aller Bemühungen zu Fällen, in denen Kinder verletzt werden oder gar zu Schaden kommen, bedarf es darüber hinaus geeigneter Konzepte des Krisenmanagements. Sie tragen dazu bei, tragische Fälle zu bewältigen und zu verarbeiten.
Auf Grundlage der Präventionspapiere gegen sexuellen Missbrauch in den Diensten und Einrichtungen des Caritasverbandes hat der Caritasverband für Saarbrücken und Umgebung e. V. zwei Kinderschutzfachkräfte eingesetzt. Sie werden ab sofort als Ansprechpartnerinnen für alle Caritasmitarbeiter und Ehrenamtlichen in den verschiedenen Diensten und Einrichtungen da sein. Frau Jutta Anton-Wachall und Frau Anette Becker haben diese Aufgabe übernommen und werden für alle Fragen zum Thema Kinderschutz fachkundige Gesprächspartnerinnen sein.
Das Handeln im Kinderschutz ist in vielfältiger Weise mit Risiken behaftet. "Die Weiterentwicklung der Qualitätssicherungsstrategien kann dazu beitragen, problematische Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und "Fehler" zu reduzieren oder zu vermeiden", betonte Jutta Anton-Wachall bei der Vorstellung der für alle Caritas-Mitarbeiter gültigen Vorgehensweise.