Caritas hilft der Mutter ihr 6-jähriges Mädchen
aus thailändischem Kinderheim zurück nach Saarbrücken zu holen
Ein Schrecken mit glücklichem Ende
Nach einem Familienstreit wird eine 6-jährige Saarbrückerin von ihrer Großmutter in einem Kinderheim in Thailand zurückgelassen. Seit August bemüht sich der Migrationsdienst des Caritasverbandes zusammen mit anderen Organisationen das Kind nach Hause zu holen.
Das ist jetzt endlich gelungen.
Seit Monaten hat Dr. Pia Braul vom Migrationsdienst des Caritasverbandes Saarbrücken im Hintergrund die Fäden gezogen, um die traurige Geschichte zu einem Happy End zu bringen. „Als die Meldung kam, dass die kleine Malie im Flugzeug sitzt, war ich überglücklich“, berichtet Dr. Pia Braul. So ein Fall lässt einen nicht in Ruhe. Ich habe mit den verschiedensten Organisationen – angefangen von der Kriminalpolizei über das Jugendamt bis hin zu der Botschaft und dem Auswärtigen Amt– im ständigen Kontakt gestanden, um das Kind, das von seiner Großmutter in einem thailändischen Kinderheim zurückgelassen wurde, heil nach Saarbrücken zurück zu bringen.“
Neben den vielen organisatorischen Gesprächen und der Koordination war natürlich ein wesentlicher Punkt das Geld zu sammeln, das für die Rückholung erforderlich war. Neben den Kosten für die Flüge mussten vor allen Dingen im Vorfeld die erforderlichen Dokumente beschafft werden und Übersetzungen angefertigt werden.
4.500 € hat das bisher gekostet, wobei Flug und vor allem die Übersetzungskosten die größten Kostenpunkte waren. So mussten viele Dokumente ins Thailändische übersetzt werden wie z. B. Zeugnisse, Sorgerechtspapiere und Reisedokumente. Zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz, der Arbeiterwohlfahrt und der Diakonie konnten bisher 2.200 € aufgebracht werden. Für die restlichen Kosten hofft Dr. Pia Braul noch Hilfe zu bekommen.
Der Fall des 6-jährigen Mädchens war kompliziert. Die familiären Verhältnisse aus denen sie stammt, sind zerrüttet. Eine in Thailand geborene Saarbrückerin hatte aus gesundheitlichen Gründen für eine Zeitlang das Sorgerecht für ihr 6-jähriges Mädchen ihrer Mutter übertragen. Als sie das Sorgerecht zurückbekam, reiste die ebenfalls in Saarbrücken lebende Großmutter kurz vor dem offiziellen Gerichtstermin im Februar mit ihrem Enkelkind nach Thailand. Dort sei die Großmutter dann nicht mehr erreichbar gewesen, sagte die Mutter. Die Mutter lebte in ständiger Sorge um ihre Tochter. Anfang August tauchte die Großmutter wieder in Deutschland auf ohne das Kind. Malie hatte sie kurz vor ihrer Heimreise in einem Kinderheim nahe der thailändischen Hauptstandt Bangkok zurückgelassen.
„ Der Fall war recht schwierig juristisch zu bewerten, da die Großmutter zu dem Zeitpunkt der Ausreise nach Thailand das Sorgerecht für das Kind hatte. Über die Beweggründe, warum sie das Kind in Thailand zurückgelassen hatte, schwieg sie sich aus. Zurzeit ermittelt die Kriminalpolizei gegen sie wegen Kindesentzug. Aufgrund der schwierigen Situation und der unklaren juristischen Lage war es nicht möglich von Saarbrücken aus die Angelegenheit letztendlich zu klären und zu regeln. Umso erleichterter war ich als die Mutter mir aus Bangkok berichtete, dass ihr Kind ihr bereits vom Kinderheim in ihre Hände übergeben worden sei. Sie berichtete, dass Malie guter Dinge sei und sie hat auch gleich ein Foto mit ihr geschickt“. Dies war ein Fall, der mich viel Arbeit und Mühe gekostet hat, der aber letztendlich gut ausgegangen ist“. erzählt Frau Pia Braul. Ich bin glücklich dass Malie in Saarbrücken angekommen ist und danke allen die dazu beigetragen haben, dass es geklappt hat. Eine schöne Erfahrung auch für mich.