Bei der gut besuchten Abschlussveranstaltung am 09. November 2022 waren viele Gäste anwesend, an die 100 Teilnehmer. Zu Beginn begrüßte Andreas Neumüller, Abteilungsleiter des Caritasverbandes Saarbrücken, die Gäste, darunter auch der Sulzbacher Bürgermeister Michael Adam, der durch die Bereitstellung von Räumen das Projekt unterstütze und selbst noch ein Grußwort sprach. Auch Regionalverbandsdirektor Peter Gillo fand sehr bewegende Worte. "Wenn hochqualifizierte Kräfte mit frustrierenden Ergebnissen bei der Arbeitssuche zurückkommen, werden sich die Frauen vielleicht die Frage stellen: Wollen die mich eigentlich?
Wir wollen sie nicht nur, wir brauchen sie auch", so Peter Gillo.
Das Projekt hat den Frauen auf vielfältige Weise geholfen. Es gab monatliche Workshops deren Themenschwerpunkte selbst von der Gruppe bestimmt worden sind. "Wie gelingt Integration?", "was ist Heimat?", "Chancen und Diversität", um nur einige zu nennen. Hierdurch konnten die Frauen viel über sich lernen, ihre Stärken und wie sie sie am besten einsetzen können. "Es ist schön, die Frauen zu begleiten, und die enormen Fortschritte der Frauen mitzuerleben, so Stefanie Schmidt, die Projektleiter des Let’s go- Projektes.
Zwei der 15 Frauen führen durch das Programm. Sie strahlen Selbstbewusstsein aus, sie fühlen sich wohl. Auch die anderen Frauen zeigen dem Publikum ihre Stärke, indem sie ganz persönliche und auch sehr unschöne Erfahrungen mit dem Publikum teilen.
Die 38- Jährige Esther Mundi aus Kamerun sagt auf der Bühne: "Menschen denken über mich: ich bekomme Kinder, um dann vom Jobcenter zu leben." Eine erschreckend ehrliche Aussage, die die studierte Biochemiewissenschaftlerin mit weiteren Mastertiteln in Business Administration und Lebensmittel- und Wissenschaftstechnologie von sich gibt. Ihre Diplome werden nicht anerkannt und so bestreitet sie momentan den Lebensunterhalt durch Reinigungsarbeiten für ihre Familie.
Gegen Vorurteile muss sie oft kämpfen wie auch ihre Teamkolleginnen, wenn nicht der Fokus auf Qualifikation steht, sondern auf dem Tragen eines Kopftuches. Dabei möchten die Frauen nicht auf Äußerlichkeiten reduziert werden. Die Teilnehmerinnen haben viele Schätze zu bieten: multiple Sprachkenntnisse, IT-Engineering, Graphikdesign, Kunstwissenschaftler, um nur einige wenige Beispiele zu nennen. Referentin Anna Witkowska unterlegt die geschilderten Eindrücke durch ihren Fachvortrag über strukturelle Benachteiligung von Migrantinnen und Migranten" mit Zahlen.
Der Gang in die Öffentlichkeit hat auch schon viel bewirkt. Direkt einen Tag nach der Veranstaltung haben sich bereits Firmen bei der GWA Sulzbach gemeldet um Interesse an 2 Frauen in der Gruppe zu bekunden.