Kommentar der Jury: Bei diesem Projekt ist spürbar, wie wichtig die Rolle des Bauherrn und die vertrauensvolle, enge Zusammenarbeit von Planer und Bauherr für eine gelungene, nachhaltige, qualitätsvolle, ausdrucksstarke Architektur ist. Es macht deutlich, dass die grundgesetzlich geschützte Wurde des Menschen ein wertvolles Gut ist und gibt einem Bewohnerkreis, der ohne Obdach auf der Reise ist, für eine gewisse Zeit Heimat, Geborgenheit und Menschlichkeit.
Städtebaulich analysiert und geschickt in die Beschränkungen des Grundstücks platziert, zeigt der Baukorper Kante und Adresse. Der Eingang ist sensibel in den etwas einspringenden Hof verlegt, der in offener Verbindung zu einem Speiseraum steht, der den Ankommenden in einer "Mitte" empfängt.
In den Obergeschossen setzt sich diese "Mitte" fort. Der im Süden liegende Aufenthaltsraum mit Wohnküche und Loggia ermöglicht soziale Kontakte. Privatheit entsteht durch die Rückzugsmöglichkeit in eigene Zimmer. Geschickt wird dies aus den Verkehrsflächen entwickelt, was Großzügigkeit und Offenheit verleiht. Klar gegliederte Grundrisse und durchdachte Raumfolgen geben eine intuitive Orientierung. Der einfach gehaltene, gut gestaltete Innenausbau heißt willkommen. Nach Süden eingeschrägte Fenstergewände lassen den gesamten Sonnenkreis des Tages in das Haus, geben Helligkeit und Wärme. Solch qualitätvolle Lösungen gelingen, wenn Bauherr und Architekt miteinander ins Gespräch gehen.
Foto Preisverleihung Architektenkammer des Saarlandes
Willi Latz
Architekt, Büroinhaber arus
Martin Streit
Architekt, arus
Christian Schüssler
Architekt, arus
Hanna Lavall
Architektin, arus
Wolfgang Höfner
Leiter Bruder-Konrad-Haus, Caritasverband
Ulrich Harth
Geschäftsleitung Caritasverband
Alexander Schwehm
Präsident der Architektenkammer des Saarlandes