"Nach dem Abitur wusste ich noch nicht so richtig, was ich später machen sollte", sagt Felix Nicolay. Ich hatte die Idee, etwas zu machen, bei dem ich das richtige Leben kennenlernen konnte und etwas aus der Perspektive von Menschen erfahren kann, denen es nicht so gutgeht. Das es dann gerade das Bruder-Konrad- Haus wurde, war mehr ein Zufall. Doch das Angebot in einer Einrichtung zu arbeiten, die sich mit obdachlosen Menschen beschäftigt,hat mich spontan angesprochen.
Rückblickend würde ich es noch einmal machen. Ich hatte eine schöne Zeit im Bruder-Konrad-Haus und habe viele prägende und positive Erinnerungen an diese Zeit.Es gibt dabei nicht das eine positive Erlebnis, sondern es ist die Summe aller Erfahrungen und Begegnungen mit den Bewohnern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bruder-Konrad-Hauses, die diese Zeit für mich geprägt haben.
Beeindruckend war für mich zu erfahren, wie vielfältig die Gründe sind, die die Menschen in die Situation gebracht haben, in der sie heute leben und auch wie schwer es ist, aus alten Strukturen auszubrechen und ein Leben neu zu ordnen.
Natürlich hatte ich am Anfang auch ein Bild, wie Obdachlose aussehen und kannte die Bilder von Menschen, die in der Bahnhofsstraße sitzen und betteln oder die Straßenzeitung verkaufen. Vielfach ist sicher Alkohol- oder ein Drogenproblem mit im Spiel. In den ersten Tagen im Bruder-Konrad- Haus haben mich das Schicksal und die soziale Situation der Männer schon sehr beschäftigt. Doch mit der Zeit und durch viele Gespräche mit den Bewohnern, die mich sehr freundlich aufgenommen haben, haben sich ein ganz normaler Umgang und eine ganz normale Sichtweise herauskristallisiert. Heute ist für mich wichtig,dass trotz der schwierigen Situation der Männer niemand ganz durch das soziale Netz fallen muss.Es gibt immer noch Möglichkeiten den Menschen weiter zu helfen bzw. ihnen eineneue Perspektive in ihrer schwierigen Lage zu eröffnen.
Ja, ich würde es noch einmal machen. Ich musste nicht in die große und weite Welt, um existentielle Erfahrungen zu machen. Nein, mein Bundesfreiwilligendienst im Bruder-Konrad-Haus hat es mir ermöglicht, eine völlig neue Lebensweise kennenzulernen und hat mich auch bestärkt in meinen Überlegungen, was ich später einmal beruflich machen möchte.Wenn auch Sie sich für einen längeren Zeitraum in einer sozialen Einrichtung engagieren möchten, können Sie dies im Rahmen eines Bundesfreiwilligendienstes beim Caritasverband für Saarbrücken und Umgebung e. V. tun.Sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne und geben Ihnen auch die Möglichkeit, ein"Schnupperpraktikum" zu absolvieren, damit Sie sich sicher sind, den richtigen Platz für sich gefunden zu haben.Im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und im Bundesfreiwilligendienst (BFD) bietet die Caritas ein breites Angebot für alle, die sich engagieren möchten. Sprechen Sie uns an! Ihr Ansprechpartner ist Herr Rudolf Bard im Haus der Caritas.Weitere Informationen auch unter info@caritas-saarbruecken.de.