Seit 1982 unterhält der Caritasverband hier das Bruder-Konrad-Haus. Die Beratung und Betreuung von wohnungslosen Männern steht dabei im Mittelpunkt der Tätigkeit. Wie schon das Leitwort "Wohnen - Arbeiten - Zukunft" beschreibt, ist ein wesentliches Ziel der Arbeit, die wohnungslosen Männer wieder in die Gesellschaft einzugliedern und ihnen bei der Suche nach neuen Perspektiven und bei dem Weg in ein eigenverantwortliches Leben zu helfen.
"Das alte Bruder-Konrad-Haus war von den baulichen und räumlichen Gegebenheiten schon lange nicht mehr für die Bedürfnisse der Bewohner geeignet", berichtet Wolfgang Höfner, Leiter des Bruder-Konrad-Hauses. Die Männer waren dort vorwiegend in vier-Bett-Zimmern untergebracht und auch die Ausstattung entsprach nicht mehr dem erforderlichen und anerkannten Standard. Nach vielen vergeblichen Versuchen eine neue Bleibe zu finden ist es dem Caritasverband mit Unterstützung der Stadt Saarbrücken und des Landes gelungen, das Gelände des alten Bruder-Konrad-Hauses zu erwerben und dort neben dem alten Haus den Neubau des Neuen Bruder-Konrad-Hauses zu errichten.
Insgesamt wurden 5 Millionen Euro investiert in ein modernes und zweckmäßiges Gebäude, in dem auf vier Etagen für bis zu 60 Männer ausreichen Platz angeboten wird.
Auf jeder Etage gibt es zudem einen Gemeinschaftsraum und eine Küche, die von den Hausbewohnern genutzt werden kann.
Die Mitarbeiter des Bruder-Konrad-Hauses haben in den letzten Monaten an neuen Konzepten des Hauses gearbeitet und Wolfgang Höfner ist zuversichtlich, dass vieles von dem umgesetzt werden kann, was in den letzten Monaten in Zusammenarbeit mit allen Mitarbeitern entstanden ist. So lassen sich auf den vier Etagen unterschiedliche Wohnformen und -alternativen realisieren. Es wird z.B. eine Wohngruppe für junge Männer geben, die unter fachlicher Anleitung mit einem Haushalts-Organisations-Training auf ein eigenständiges Leben vorbereitet werden.
Caritasdirektor Michael Groß sagte: "Es hat sich vieles verändert und weiterentwickelt im Bereich der Arbeit mit wohnungslosen Männern. Mit dem Neubau haben wir die Möglichkeit, angemessen auf diese notwendigen Veränderung zu reagieren." "Das Jahresthema der Caritas in diesem Jahr lautet "Jeder Mensch braucht ein Zuhause", sagte Groß. "Damit will die Caritas auf bestehende Wohnungsnot aufmerksam machen, die überall deutlich zu spüren ist. Vor diesem Hintergrund ist es insbesondere für die Gruppe der wohnungslosen Männer nicht einfacher geworden Wohnraum zu finden. Mit dem Neubau des Bruder-Konrad-Hauses wollen wir zunächst den Menschen in der akuten Situation der Wohnungslosigkeit helfen und ihnen vorübergehend ein Zuhause bieten. Unsere Sozialdienste unterstützen sie dabei, eine Perspektive für ihr Leben außerhalb der Einrichtung zu finden. Dazu gehören Maßnahmen zur beruflichen Integration, Schuldnerberatung oder Unterstützung bei der Wiederaufnahme von sozialen Beziehungen zu Verwandten und Bekannten. Auch die Geltendmachung von finanziellen Ansprüchen gegenüber Jobcenter, Rententrägern oder Krankenversicherungen ist von großer Bedeutung. Oft sind auch notwendige ärztliche Behandlungen oder Unterstützung bei der Überwindung einer Suchtkrankheit und vieles mehr erforderlich", so Caritasdirektor Groß.