Ausgangspunkt war der Wunsch nach mehr gemeinsamer Zusammenarbeit innerhalb der Caritasverbände.
Gemeinsam mit dem Diözesanverband in Trier und der Caritas-Akademie-Saar haben die Caritasverbände Saarbrücken, Schaumberg-Blies und Saar-Hochwald einen Ausbildungstag auf die Beine gestellt mit weitreichenden Vernetzungsmöglichkeiten und Fortbildungsthemen mit Praxisbezug. Die drei Direktoren des jeweiligen Verbandes, Herr Michael Groß (CV Saarbrücken), Herr Michael Schütz (CV Schaumberg-Blies) und Herr Frank Kettern (CV Saar-Hochwald) sowie Frau Anja Hagel vom Diözesanverband Trier begrüßen in hohe Maße die engere Zusammenarbeit und heben die Bedeutung eines regelmäßigen und intensiven Austausches hervor. Auch könne durch übergreifende Projekte dieser Art Synergien genutzt werden.
Und so entstand unter anderem die Idee, dass praktische Ausbildungsangebote zu bestimmten Themen gemeinsam gestaltet werden können.
Bereits an den Praxisanleitertagen im Jahr 2020 wurde der Grundstein mit gemeinsamen Arbeits- und Lernaufträgen gelegt. Zentrale Überlegungen dabei waren, welche Themen für Auszubildende interessant sein könnten und welche speziellen Lernangebote es (vorwiegend) im ambulanten Dienst gibt.
Programmstart war um 9:00 Uhr im Schullandheim in Oberthal (im Landkreis St. Wendel) für alle Auszubildenden des zweiten Ausbildungsjahres. Nach den Begrüßungsworten von Herrn Michael Schütz (Caritasdirektor, Caritasverband Schaumberg-Blies e V.), Frau Mechthild Schumacher (Leitung Fort- und Weiterbildung, Caritas-Akademie Saar) und Frau Sarah Ziganke (stellvertretend für alle beteiligten Praxisanleiter*innen) ging es direkt in Kleingruppen in den "Azubitag" mit dem Thema Wundversorgung, welches von den Praxisanleitern*innen verbandsübergreifend vorbereitet wurde.
Im Einzelnen erfolgte das Lernen an mehreren Stationen. Die Auszubildenden konnten beispielsweise ihr Wissen zu den Wundarten und wie man diese unterscheidet an einer ersten Station vertiefen.
Am Stand gleich daneben informierte Frau Heim (Expertin Wound Care Division) über die richtigen Wundauflagen zu den unterschiedlichen Wundarten und Wundphasen. Anhand von Anschauungsmaterial (präparierte Körpermodelle), einer Schautafel und Verbandmaterialien konnten die Auszubildenden sehen, wie sich Verbandmaterial in der Anwendung verändert und was dabei zu beachten ist.
Ein weiterer Stand beschäftigte sich mit den Themen Dokumentation und Verordnungswesen. Dabei lernten die Auszubildenden, welche unterschiedlichen Wunddokumentationen in den Einrichtungen genutzt werden und was im Speziellen bei der ärztlichen Verordnung zu beachten ist. Herr Hoffmann (Wundexperte ICW) stellte die Wound Navigator App vor. Mit dieser App lässt sich die Größe einer Wunde interaktiv bestimmen und nach Eingabe relevanter Wundkriterien wird eine Auswahl geeigneter Wundversorgungsprodukte empfohlen.
Der Stand mit Sterilgut vermittelte den Auszubildenden unter anderem den Umgang mit sterilen Materialien, dem Anziehen von sterilen Handschuhen oder auch dem Richten von Sterilgut.
Handwerkliches Geschick war auch beim Anlegen von Kompressionsverbänden gefragt. Zuvor wurde anhand eines Beinmodells demonstriert und besprochen, auf was alles geachtet werden muss. Anschließend übten die Auszubildenden gegenseitig das Anlegen der Kompressionsverbände. Spannend wurde es, als Frau Reh (Wundexpertin ICW) mit einem speziellen Druckmessgerät den richtigen Kompressionsdruck an verschiedenen Stellen überprüfte.
Die Rückmeldungen dieser ganztätigen Veranstaltung waren durchweg positiv.
Die Auszubildenden selbst schätzten besonders die Praxiserfahrungen an den einzelnen Stationen. Und natürlich den Spaß, dies gemeinsam an einer Station üben zu können und sich ausprobieren zu dürfen ohne jeglichen Druck. Auch die tolle Organisation wurde seitens der Auszubildenden nochmal hervorgehoben. Da ist es nicht verwunderlich, wenn weitere Azubitage gewünscht werden. Dann vielleicht zu anderen wichtigen Themen wie rückengerechtes Mobilisieren oder der Insulinverabreichung.
Auch die Praxisanleiter*innen konnten sich untereinander austauschen und von dem Tag viele positive Eindrücke mit nachhause nehmen.
Frau Mechthild Schumacher, die von Anfang an in der Vorbereitungsgruppe dabei war, betont: "Es gab viele kreative Ideen um diesen Tag zu gestalten. Wir sind froh, dass wir unsere Konzeptideen einbringen und verwirklichen konnten. Auch die Einbindung von Fachreferent*innen war einer dieser Ideen."
Frau Anja Hagel vom Diözesanverband Trier formuliert dankende Worte: "Einen herzlichen Dank in diesem Zusammenhang an alle Beteiligten für diesen gelungenen Tag und die tolle Organisation."
Einen Ausblick gibt es auch schon: Aus den Ideen der Caritas-Akademie und der Praxisanleiterinnen werden weitere Azubitage geplant.