Der langjährige Vorsitzende des Diözesan-Caritasverbandes Trier, Weihbischof Franz Josef Gebert,
ist am 28. April in Trier vor einem großen Kreis von Gästen aus Kirche, Caritas, Politik und
Gesellschaft verabschiedet worden. In diesem Rahmen wurde auch Geberts Nachfolger, Domkapitular
Benedikt Welter, als neuer Vorsitzender eingeführt. Die Festredner würdigten Gebert
als engagierten und weit blickenden Vorsitzenden, der stets die enge Verbindung von Kirche und
diakonischem Engagement repräsentiert hat. Gebert hatte das Amt von 2 000 bis 2021 inne und
ist damit der Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes Trier mit der längsten Amtszeit.
Diözesan-Caritasdirektorin Dr. Birgit Kugel würdigte Gebert, mit dem sie 21 Jahre lang die Leitung
des Caritasverbandes inne gehabt hatte, als Menschen mit einer zuversichtlichen Grundhaltung.
Damit habe er seine Arbeit geprägt und immer wieder darauf hingewiesen, dass es in
der Caritasarbeit vor allem darum geht, allen Menschen eine Chance zur Mitgestaltung zu eröffnen.
Kugel dankte ihm im Namen der Gremien, der Mitarbeitenden und des ganzen Verbandes
für "viele engagierte Jahre im Dienst der Caritas". Den neuen Vorsitzenden, Domkapitular Welter,
der seit dem 1. Januar 2022 dieses Amt inne hat, hieß sie herzlich willkommen.
Bischof Dr. Stephan Ackermann würdigte in seiner Laudatio das Wirken von Weihbischof Gebert
als Menschen, der gerne neue Aufgaben angehe, mit Offenheit auf die Menschen zugehe und
die große Bedeutung des Ehrenamtes sehe: "Das Ehrenamt gehört zur DNA der Caritas", zitierte
der Bischof den scheidenden Caritas-Vorsitzenden. Sehr wichtig sei das Selbstverständnis von
Gebert als Priester, der eine lebendige Verbindung von Spiritualität und Diakonie vertrete. Vor
allem bei der Bistumssynode habe sich Gebert für das diakonische Profil der Kirche stark gemacht. Auf politischer Ebene sei er "ein überzeugter Anwalt für die Anliegen der Caritas" gewesen
und engagiert für Werte wie soziale Gerechtigkeit, Solidarität, Menschenwürde und Schutz
des Lebens, vor allem am Beginn und Ende, eingetreten. Bischof Dr. Ackermann sprach Gebert
"großen Dank und Wertschätzung" für die Ausfüllung dieser verantwortungsvollen Aufgabe aus.
Den neuen Vorsitzenden, Domkapitular Benedikt Welter, bezeichnete der Bischof als Persönlichkeit,
die ebenfalls eine Verbindung von Spiritualität und Engagement für die Menschen verkörpere.
Vor allem in seiner letzten Tätigkeit als Dechant des Dekanates Saarbrücken habe Welter
verschiedene Sozialräume kennengelernt und politische Anwaltschaft für Menschen übernommen,
die Solidarität und Hilfe brauchen.
Gebert erhielt für sein engagiertes Wirken die höchste Auszeichnung, die die Caritas in Deutschland
zu vergeben hat, den "Brotteller des Deutschen Caritasverbandes". Die Präsidentin des
Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, überreichte Gebert den Brotteller und
dankte ihm für seine herausragenden Verdienste um die Caritas. Gebert habe auch auf Bundesebene
Ermutigung und Orientierung für die deutsche Caritas gegeben.
Ein Grußwort sprach Tobias Hans, Mitglied des saarländischen Landtages und ehemaliger Ministerpräsident des Saarlandes. Er kenne die Caritas als vielseitige Hilfs-Organisation und starke
politische Vertretung von benachteiligten Menschen und dankte für dieses Engagement.
Wegbegleiter von Weihbischof Gebert sprachen anschließend in einer von Bruder Peter Berg,
dem stellvertretenden Vorsitzenden des Diözesan-Caritasverbandes, moderierten Talkrunde
über Meilensteine der Entwicklung: Die Leiterin des Strategiebereiches Caritas-Profil und Entwicklung
im Diözesan-Caritasverband, Rita Schneider-Zuche, Caritasdirektor Michael Schütz
(Caritasverband Schaumberg-Blies) und der Vorsitzende des Diözesan-Caritasrates, Manfred
Klein, blickten auf zwei Jahrzehnte Entwicklung des Caritasverbandes zurück und richteten ein
herzliches Dankeschön an den scheidenden Vorsitzenden. Seinem Nachfolger wünschten sie
Tatkraft, Zuversicht und eine gute Hand, um in herausfordernden Zeiten den Wandel zu gestalten.
Das Schlusswort hatte Weihbischof Gebert: Seine Botschaft war ein großer Dank an alle, die ihn
über zwanzig Jahre lang begleitet hatten. "Ohne Sie hätte ich diese Aufgabe nicht tun können.
Sie haben es mir leicht gemacht!" Sein Dank galt insbesondere der Diözesan-Caritasdirektorin
Dr. Birgit Kugel, den Mitarbeitenden des Diözesan-Caritasverbandes, den Vorstandskollegen,Gremienmitgliedern, der Kirche von Trier sowie allen Kooperationspartnern aus Politik und Gesellschaft.
Die Tätigkeit als Vorsitzender habe ihn auch als Mensch und Priester geprägt. Er sei
dankbar dafür, seine Rolle im "großen Konzert der Caritas" ausgefüllt zu haben.
Einen Ausblick auf seine neue Tätigkeit gab Domkapitular Welter. Er freue sich, dass Bischof Dr.
Ackermann das Amt des Caritasvorsitzenden erneut mit einem Priester besetzt und damit einen
sakramentalen Akzent gesetzt habe. In einer zunehmend säkularen Gesellschaft sei es wichtig,
deutlich zu machen, dass der Auftrag der Caritas aus dem Evangelium kommt: Den Nächsten zu
achten, sei der "Glutkern des Evangeliums". Dies unterscheide die Tätigkeit der Caritas von anderen
sozial Engagierten. "Christus ist unsere Motivation", so Welter. Um für Menschen in Not
da zu sein, brauche es jedoch auch eine gute Organisation sozial-caritativer Arbeit und Unterstützung
durch Politik und Gesellschaft.